Shinya Tsukamoto Tetsuo - The Iron Man Filmkritik Rezension Kritik (2024)

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Ein Film von Shinya Tsukamoto

Shinya Tsukamoto ist der wohl konsequenteste und innovativste Autorenfilmer des postmodernen japanischen Films. Sein Stil ist unverwechselbar und sein Misstrauen, ein Filmprojekt in die Hände von anderen kreativen Mitarbeitern anzuvertrauen, legendär.
Tsukamoto führt nicht nur in der entscheidenden Dreieinigkeit des Filmprozesses die Oberhand – Drehbuch, Regie und Produktion – sondern überlässt auch bei der Kamera und dem Schnitt das Feld kaum einer anderen kreativen Hand. Als wenn dies nicht schon genug Auslastung bedeuten würde, wirkt Tsukamoto auch in den meisten seiner Filme ("Tokyo Fist", "Gemini", "Nightmare Detective") als abgehalfterter Antiheld oder gemeiner, perverser Antagonist mit. Diese pessimistischen Rollen sind auch immer die entscheidenden nicht nur in Tsukamotos Filmen, sondern generell im japanischen Film.

Mit “Tetsuo“ hat Tsukamoto seinen Ruf als kontroverser, provokanter enfant-terrible auch international etabliert.
Dieser zweite Langfilm könnte mit seinem hohen Grad an Surrealismus, Symbolik, Extravaganz und Kreativität auch bedenkenlos als Installation in einem Avantgarde-Museum untergebracht werden und zählt heutzutage zu einem einflussreichen Vertreter des Cyberpunk-Films. Das ist damals aber wohl kaum in Tsukamotos Interesse gelegen.

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Die Handlung ist eigentlich genauso schnell erzählt wie zweitrangig für den Film. Auf dem Schrottplatz eines vermüllten, verlassenen Industriegeländes begeht ein Fabrikarbeiter (Shinya Tsukamoto) ein groteskes Experiment. Er schlitzt sich den Unterarm auf und implantiert sich mit der anderen Hand ein rostiges Metallrohr. Ein fataler Einfall, denn der Rost des Metalls bewirkt ein Abfaulen des Unterarms und führt, begleitet von einem vehementen Madenbefall, dazu, dass das Metall nun wie eine Viruserkrankung sich auf den ganzen menschlichen Körper ausbreitet. In Panik geraten über diese radikale Konsequenz, stürzt der Industriearbeiter Hals über Kopf auf die Straßen Tokios. Hier wird er angefahren von einem Büroangestellten (Tomorowo Taguchi), der, mit der Ehegattin (Kei Fujiwara)auf dem Beifahrersitz, sein Auto viel zu schnell über die Fahrbahn lenkt.
Voller Selbstvorwürfe und Angst vor der Strafe des Gesetzes entscheidet sich das Ehepaar, den schwer Angefahrenen in ihrem Auto vom Tatort zu entfernen und in einem entlegenen Waldstück sich selbst zu überlassen. Nach verrichteter Tat bemerken die Beiden jedoch, dass das Unfallopfer noch lebt und sie stumm und hilflos beobachtet. Das bringt sie in höchste sexuelle Wallung und übermannt sie, ihre Begierde vor dem Unfallopfer in einem leidenschaftlichen Sexakt im Stehen auszuleben.
Doch dieses feige, hinterhältige Verbrechen bleibt nicht ungesühnt. Der vermeintliche Tote kehrt in Gestalt des Metal Fetischisten zurück und rächt sich an seinen Mördern.
Auf mysteriöse, unerklärliche Weise überträgt dieser seine Metall-Infektion nämlich zunächst auf eine Passantin (Nobu Kanaoka), die dann wiederum den Fahrerflüchtigen und über diesen auch seine Frau infiziert und damit eine Metamorphose von Mensch und Metall in Gang setzt.
Hiermit hört auch der “konventionelle“ Teil des Plots auf und leitet eine konfus-surreale materialistische Heavy-Metal-Aufrüstung des Protagonisten und Antagonisten ein, die sich in einem grotesken Showdown entlädt.

Man kann schwer sagen wie viel ein Film vom psychischen Zustand seines Urhebers widerspiegelt. In Tsukamotos Werk entfalten sich auf wiederholte, überbordende Weise und in clever gewobenem Subtext eine hoch fetischisierte Neigung zur Selbstzerstörung, freudschem Penisneid und Kastrationsangst, Mann-Frau-Rollentausch, Macht, Gewalt und Sex, ebenso wie verklemmt-aggressive hom*oerotik.
Sein Film ist ein Angriff auf die Wertevorstellung der Gesellschaft und die Sinne des Zuschauers. Dabei verwendet er sehr gekonnt klaustophobische Räume und kalte, leblose Locations (wie den Schrottplatz zu Beginn, leere, triste urbande Straßen und stillgelegte, herunter gekommene Fabrikhallen). Tsukamoto weigert sich zudem einen chronologischen Plotverlauf und schlüssige Dramaturgie einzuhalten und bricht den bereits konfusen Handlungsstrang nochmals mit zahlreichen Inserts aus TV-Nachrichten-Berichten und mit kaum zuzuordnenden bizarren Nahaufnahmen von metallenen Gegenständen wie Drähte, Schrauben, Stangen und phallische Bohrer auf. Desweiteren wechseln sich Albtraum- und Realsequenzen so oft und unerwartet ab, dass man beim Zuschauen schon bald den roten Faden verliert. Zudem streut Tsukamoto diverse odyssee-haften Ausflüge in das pathologische Innenleben der beiden Hauptcharaktere noch in das anarchistische Potpourri ein.
Der finale Eindruck, der bleibt, ist ein Konglomerat aus verstörenden, perversen Einzeleindrücken, die in ihrer rasanten Montage und unmittelbaren Intension die Abwehr des Zuschauers durchbrechen und sich langfristig in das Unterbewusstsein einbrennen.
Neben den surrealen, stellenweise den Zuschauer anspringenden Bildern in düsterem Schwarzweiß, sorgt auch der penetrante, hämmernde Industrial-Sound mit sarkastischen romantischen Klanganleihen für einen pausenlosen Beschuss und weitere Verwirrung.

Doch trotz all der Konfusität und sinnlicher Überbeanspruchung des Zuschauers kann man sich sehr wohl einen Reim auf die Story machen.
“Tetsuo“ ist im Prinzip eine alptraumhafte Dystopie einer Welt, in der die fortschreitende Industrialisierung einen ungebremsten Siegeszug über das Individuum und dessen prägenden Emotionalität geschafft hat. Eine Welt, die nicht mehr erfüllt ist von Empathie, sondern mit kalten, brutalen Fragmenten, die die Menschen aufbrechen, aufsaugen und deren Aggressionstriebe zum Vorschein bringen. Sexualität und Gewalt wird auf unvorstellbare Höhen getrieben, die die Menschen zu einer perversen, fetischisierten Abhängigkeit von den industriellen Hilfsmitteln treibt.
Tsukamoto arbeitet diese Gesellschaftskritik brillant mit inhaltlichen (anarchistischer Handlungsverlauf, wirre Inserts, verstörte, in ihrer Identität bedrohte Charaktere und konfuse Dramaturgie) und formalen Mitteln (audio-visuelle Angriffe auf die Sinne des Zuschauers) sehr expressiv auf.

“Tetsuo“ ist damit unterm Strich ein beachtliches Meisterwerk ohne vergleichbare Mitstreiter. Die frühen Werke von David Cronenberg (“Naked Lunch“ und “Videodrome“), sowie David Lynch’s Debütfilm (“Eraserhead“) tragen zwar eine ähnliche Handschrift, können aber mit Tsukamotos inhaltlich-formaler Konsequenz nicht mithalten, da sie vielmehr eine schlüssige Geschichte erzählen wollen, als – wie in Tsukamotos Fall – einen sarkastischen Kommentar an die Urtriebe des Menschen und dessen Abstieg in bevorstehenden perversen Metall-Fetisch zum Besten geben.

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Visuelle Bildgewalt: 10 (irre Montage, paranoide Nahaufnahmen und absurde Stop-Motion-Einlagen - da dreht sich einem alles im Magen)
Gewalt-Sex-Anteil: 8 (Sex im Stehen, Penetration von Mann und Frau durch metallische Tentakel und ein Phallus in Gestalt eines routierenden Riesen-Bohrers - nur Hentais sind expliziter)
Gruselfaktor: 7 ("irre" und "gestört" sind eher die passenderen Ausdrücke, doch die beklemmende Atmosphäre kann einen schon umhauen)
hom*oerotik-Anteil: 8 (Körpernähe zu ironisch-romantischen Klängen, diverse Penetrationssezen und im Showdown eine wortwörtliche Verschmelzung der Hauptcharaktere zu einem hodensackähnlichen Panzer mit einem Rohr auf dem Gipfel geben einen netten Vorgeschmack)
Party-Tauglichkeit: 4 (vorausgesetzt die Gäste sind angetrunken oder verstehen geschmacklosen Humor)



Eine Rezension von Eduard Beitinger
(27. Oktober 2009)

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Daten zum Film
Tetsuo - The Iron Man Japan 1989
(Tetsuo)
Regie Shinya Tsukamoto Drehbuch Shinya Tsukamoto
Produktion Japan Home Video (JHV), Kaijyu Theater Kamera Kei Fujiwara, Shinya Tsukamoto
Darsteller Tomorowo Taguchi, Kei Fujiwara, Shinya Tsukamoto, Nobu Kanaoka, Renji Ishibashi, Naomasa Musaka
Länge 69 min FSK ab 18
Filmmusik Chu Ishikawa
Kommentare zu dieser Kritik
Samara sagte am 30.06.2010 um 04:31 Uhr

als ich den film 1993 zum ersten mal sah, fielen mir nur die worte "irre" und "gestört" dazu ein.

jetzt hat die digitalisierung die welt fest im griff, und es sieht fast so aus, als habe shinya tsukamoto die auswirkungen auf den menschen genauso vorausgesehen.
was blieb ihm anderes übrig, als diese krasse veränderung zum negativen auch audiovisuell darzustellen?

wir vergessen heutzutage oft eins: wir brauchen zwar die industrie/technologie, um vieles bequemer zu gestalten, aber zumindest theoretisch könnten wir auch "ohne" leben.
umgekehrt ist das anders: die industrie braucht uns, ohne uns ist sie nicht existenzfähig.

wenn sie also anfängt, ein grausiges eigenleben zu führen, wie in "tetsuo", muss das an uns menschen und unserer theatralisch-seufzenden einstellung "da können wir eh nichts gegen machen" liegen. ^^

Shinya Tsukamoto Tetsuo - The Iron Man Filmkritik Rezension Kritik (68) Bartel sagte am 24.04.2011 um 20:55 Uhr

Tetsuo - The Iron Man 1989 (oder "Schranz-Kino")

Shinya Tsukamoto der für außergewöhnliche Filme und Perfektion bekannt ist, konnte auch bei diesem Film die Finger nicht von „allem“ lassen. So hat er das Drehbuch geschrieben, Regie und Produktion geführt, die extreme Kameraführung bestimmt und sich am Ende sogar in ein Metallmonster verwandeln lassen. Der Betrachter dieses experimentellen Streifens, erfährt auf sehr verrückte (teilweise sogar anstrengende) Art und Weise, wie sich Tsukamoto die Verwandlung von Mensch zu Maschine vorstellt.Ein metallverliebter Mann verspürt ein Verlangen danach, seinen liebsten Stoff nicht mehr nur anzufassen, sondern weiterzugehen und sich Altmetall in den Körper zu implantieren. Leider hat er kein angemessenes Fachwissen und so beginnt das Metall zu rosten. Der Rost breitet sich aus und vergiftet alle Organe. Ein Mediziner weiß vielleicht, dass Rost im Blut Folgen hat und sich der menschliche Körper langsam aber sicher in eine Maschine aus Metall verwandelt. Zunächst unwissend, nun schockiert läuft der gammelnde Freak auf die Straße, nur um dort von einem Bürohengst und dessen perverser Frau überfahren zu werden. Er überlebt den Zwischenfall, doch will mit seinem Leid nicht alleine gelassen werden. Deswegen sucht er diesen Anzugträger, dem er dann aus Rache seinen Metallfetisch "einverleibt" – so wird auch dieser zur Maschine.Der Film könnte vor allem eingefleischten Ravern gut gefallen. Nicht nur besteht der Score aus deftigen Elektrobeats, nein auch die Bilder tragen das Lebensgefühl der Schranz-Szene in sich. Die Liebe zur Technik wird durch symbolische Metallstücke, abgefahrene Kameraführung, Stop-Motion und Metallpimmel zum Ausdruck gebracht. Das Verlangen, sich Metall einzuverleiben, könnte als missgeleitetes Technikverständnis verstanden werden, die Verwandlung von Mensch zur Maschine als Sinnbild unserer Gesellschaft.Tsukamoto zeigt mit entfremdeten Stilmitteln den Absturz eines Karrieremenschen in die Techno Szene. Das erste mal druff und mit seiner geilen Alten auf dem Beifahrersitz (-schnell schnell heim-), überfährt der Karrierist seinen Drogen(/Metall)-Dealer. Der Büroarbeiter Tetsuo, packt das noch atmende Überbleibsel in den Kofferraum und entsorgt es im Wald. Dies macht nicht nur seine Freundin feuchter, nein auch Lars von Trier wurde durch diese Szenerie zu einem ganzen Film inspiriert…Der Dealer allerdings, überlebt - und will Rache. Er sucht nach dem Bürostuhl-Akrobaten, findet ihn und initiiert die anale Einverleibung der ersten Dosis, welche Tetsuos Leben verändern soll.
Von nun an gibt es den gewohnten Alltag nicht mehr: Techno-Freizeit statt Büroarbeit, Schranz statt Enka, Konsum(/Verwandlung) statt Sex. (metallener Front-SPOILER!)
Der Absturz in die Raver Szene geht schneller als dem Betroffenen lieb ist - schon bald ist er nur noch das Endprodukt seiner Metallsucht. Dies führt zu einer unterdrückten Wut, die er nicht auslassen kann - der Dealer kann ihn logischerweise kontrollieren. So dauert es eine gewisse Zeit bis Tetsuo einen Weg findet, sein Unbehagen auszudrücken, was in einem extremen Kampf endet.

Das visuelle Spektakel, dass dem Zuschauer dann als Fausthieb ins Gesicht geklatscht wird, kann vielleicht noch mit üblem Trip auf Kröcher Konzert mit krasser Lasershow verglichen werden – der „Bosskampf“ würde dann einem Tanz-Battle entsprechen. Während sich die Protagonisten kloppen und die Metallteile fliegen, merken die Kämpfer, dass sie einen seltenen gemeinsamen Fetisch haben.

So entschließen sie, ihre Sucht auf den Höhepunkt zu bringen und vereinen sich – im Körper wie im Geiste. Die nun folgende Metallüberdosis bekommt Tetsuo gleich so heftig, dass er sabbernd alles mitmacht was sein Dealer fordert. Dieser verrückte Kerl will nämlich alle Erdbewohner süchtig machen.

Gesagt getan: So beginnt das kolossale Duo die Weltanfixung - mit einer Stadtrundfahrt!
(metallener Heck-SPOILER!)er Inhalt des Filmes lässt sich schon in wenigen Zeilen zusammenfassen, während die Bilder ein Leben lang verarbeitet werden müssen. Es ist weniger der Gore Faktor, als die Machart – ich erlaube mir diese Aufnahmen „Schranz-Kino“ zu nennen. Die extremen Stop-Motion und Handkamera-Aufnahmen in Kombination mit Farbarmut und japanischer Symbolik erfordern einen willigen Betrachter. Die Spezialeffekte basieren noch sehr ehrenvoll auf Handarbeit und haben aufgrund des Alters eine gewisse Wirkung. Für manch einen „zu alt“ – für den Film-Gourmet eher ein Genuss!Fazit:

Der 08/15 Hollywood-Banause wird hier genauso abgestoßen werden,wie die Humanorgane der Filmcharaktere. Dennoch oder gerade deswegen, ist der Film ein Must-See für experimentierfreudiges Publikum und zu Recht ein Meilensteil der Filmgeschichte. Der Stil, den Tsukamoto in diesem Streifen verwendet, ist einzigartig, düster und verstörend - genauso wie die Vision des Meisters.


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